Die richtige Beratung für mittelständische Unternehmen: 8 Kriterien für die Auswahl der passenden Kommunikationsberater (Folge 1)

Wie findet ein mittelständisches Unternehmen den zu ihm passenden Kommunikationsberater? In der Folge 1 des zweiteiligen Textes beschreiben wir allgemeine Auswahl-Kriterien.

In der heutigen dynamischen Wirtschaftswelt ist die Unternehmenskommunikation ein entscheidender Erfolgsfaktor für mittelständische Unternehmen. Es geht ja nicht allein über den Verkauf von Produkten, über Vertrieb und Marketing. Eine klare, konsistente und effektive Kommunikation der eigenen Unternehmenspersönlichkeit sorgt für Wahrnehmung, die gute Kommunikation der eigenen Werte, Schlüssel-Kompetenzen und zeitgemäßer Botschaften, das alles kann den Unterschied zur Konkurrenz zwischen Erfolg und Misserfolg ausmachen. Aber, nicht alles können Unternehmen selbst bzw. allein leisten. Weil sie zu klein sind, nicht das passende Personal haben. Externe Hilfe tut dann gut. Doch wie findet man den richtigen Berater, der einem in diesem Bereich zur Seite steht? Hier sind acht grundsätzliche Kriterien, die Ihnen bei der Auswahl helfen können:

1. Fachliche Expertise und Branchenerfahrung

Ein guter Berater bringt nicht nur allgemeine Kommunikationsfähigkeiten mit, sondern verfügt auch über spezifische Kenntnisse und Erfahrungen in Ihrer Branche. Das Verständnis der branchenspezifischen Herausforderungen und Chancen ist unerlässlich.

Beispiel: Ein mittelständisches Unternehmen aus der Automobilzuliefererindustrie sollte einen Berater wählen, der bereits Erfahrung mit ähnlichen Unternehmen und deren spezifischen Kommunikationsanforderungen vorweisen kann.

2. Spezialisierung auf Unternehmenskommunikation

Es ist wichtig, einen Berater zu wählen, der sich auf Unternehmenskommunikation und nicht auf Marketingkommunikation spezialisiert hat. Unternehmenskommunikation umfasst heute vor allem interne Kommunikation, Krisenkommunikation, Public Relations, klassische Medienarbeit, Social Media und Investor Relations.

Beispiel: Eine Agentur, die hauptsächlich Werbung und Online-Bewerbung anbietet, kann möglicherweise nicht die umfassende Expertise für komplexe interne Kommunikationsstrategien liefern.

3. Referenzen und Erfolgsgeschichten

Ein Berater mit einem soliden Portfolio von Referenzen und nachweisbaren Erfolgen gibt Ihnen die Sicherheit, dass er in der Lage ist, Ihre Ziele zu erreichen. Fragen Sie ruhig nach Fallstudien und konkreten Ergebnissen aus seiner Beratungspraxis.

Beispiel: Positive Rückmeldungen von anderen mittelständischen Unternehmen, die durch die Beratung ihre interne Kommunikation und die öffentliche Wahrnehmung verbessern konnten, sind ein starkes Indiz für die Qualität der Beratungsleistung.

4. Kompatibilität und kulturelle Passung

Die kulturelle Passung zwischen Berater und Unternehmen ist entscheidend für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Ein Berater, der die Unternehmenskultur versteht und respektiert, kann effektiver arbeiten und besser im Team der eigenen Mitarbeiter integriert werden.

Beispiel: Ein Berater, der die Werte eines Familienunternehmens teilt und respektiert, wird nicht einfach seine Erfahrungen beispielsweise aus der Großindustrie hier übertragen wollen.

5. Transparenz und Kommunikation

Offene und transparente Kommunikation zum Auftraggeber ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Beratung. Ein guter Berater setzt klare Erwartungen, liefert regelmäßige Updates und ist stets erreichbar für Rückfragen.

Beispiel: Regelmäßige Statusberichte beispielsweise helfen dabei, Missverständnisse zu vermeiden und den Fortschritt der Beratungsarbeit zu verfolgen oder sogar messbar zu machen.

6. Preis-Leistungs-Verhältnis und Flexibilität

Die Kosten für die Beratungsleistung sollten im Verhältnis zu den erwarteten Leistungen stehen. Ein guter Berater ist durchaus bereit, seine Dienstleistungen an die spezifischen Bedürfnisse und das Budget Ihres Unternehmens anzupassen.

Beispiel: Ein Berater, der flexible Preismodelle anbietet und bereit ist, spezifische Leistungen nach Bedarf zu erbringen, ist oft die bessere Wahl als ein starr auf seinen Preislisten beharrender Dienstleister.

7. Nachhaltigkeit und Langfristigkeit der Beratung

Ein guter Berater sollte nicht nur kurzfristige Lösungen anbieten, sondern auch nachhaltige und langfristige Strategien entwickeln. Die Unternehmenskommunikation sollte kontinuierlich verbessert und angepasst werden.

Beispiel: Ein Berater, der langfristige Kommunikationspläne erstellt und regelmäßige Überprüfungen und Anpassungen vorschlägt, stellt sicher, dass die Kommunikation des Unternehmens auch in Zukunft effektiv bleibt.

8. Innovationskraft und Anpassungsfähigkeit

Ein Berater sollte nicht nur bewährte Methoden anwenden, sondern auch innovative Ansätze und Technologien in Betracht ziehen. Die Fähigkeit, sich an neue Entwicklungen und Trends in der Unternehmenskommunikation anzupassen, ist entscheidend. Bestenfalls verfolgt ein solcher Berater auch stets die aktuelle wissenschaftliche Forschung in den unterschiedlichen Hochschultypen.

Beispiel: Ein Berater, der aktuelle digitale Kommunikationstools und -Plattformen nutzt und stets über neue Trends informiert ist, kann Ihrem Unternehmen helfen, immer einen Schritt voraus zu sein.

Fazit:

Die Auswahl des richtigen Beraters ist eine wichtige Entscheidung, die sorgfältig geplant werden sollte. Dazu ein Schlussgedanke:

Viele Unternehmer stehen vor der Frage, ob sie einen einzelnen, erfahrenen Berater oder eine Kommunikationsagentur mit einem Team engagieren sollen. Beide Ansätze haben ihre Vorzüge. Dazu mehr in einem zweiten Teil zum Thema, in der nächsten Monats-Kolumne.

Markus Kiefer

(Kolumne von Markus Kiefer vom 1. Oktober 2024 auf www.markus-kiefer.eu)

Erschienen am 01/10/2024 08:10
von Markus Kiefer
in der Kategorie : Auf den Punkt
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